2. Bundes-Liga, Gruppe B: 7. Wettkampftag Saison 2024/2025

Schweinfurter Gewichtheber schieben sich wieder auf 2. Tabellenplatz
Unterfrankenrekord für Christopher Ott

Am siebten Wettkampftag in der 2. Bundesliga gab es erneut einen Wechsel in der Tabelle. Gegen das Tabellenschlusslicht aus Waldkirchen wurden die Schweinfurter Heber ihrer Favoritenrolle gerecht und konnten alle drei Tabellenpunkte erzielen.

Damit hebt sich das AC-Team vorerst wieder auf den 2. Tabellenplatz.

Auch wenn die Mannschaft des TSV Waldkirchen nur ersatzgeschwächt anreisen konnte, sahen die Zuschauer gute Leistungen von beiden Mannschaften in der AC-Halle am Bergl.

Mit 93,0 Relativpunkten war Sophie Hügelschäffer auch dieses Mal wieder fleißigste Punktesammlerin für den AC. Im Reißen scheiterte sie nur knapp an einer neuen Bestleistung von 70 kg. Im Stoßen verbesserte sie ihre Bestleistung von 85 auf 86 kg. Die 88 kg waren jedoch dieses Mal noch zu schwer.

Das Heber-Doppel Jana Fleischmann (Reißen) und Christopher Ott (Stoßen) folgten mit gemeinschaftlichen 89,5 Punkten. Außerhalb der Mannschaftswertung absolvierte Christopher Ott alle drei Reißversuche gültig. Mit 100 kg überbot er den bisherigen Unterfranken Rekord von Benjamin Uhl (KSV Kitzingen) aus dem Jahr 2019 um 3 kg.

Neue Bestleistungen bewältigte auch Verena Horwedel mit 70 kg im Reißen sowie 157 kg im Zweikampf.


Mannschaft des AC 82 Schweinfurt I


Ergebnisse:
(in der Reihenfolge: Name, Körpergewicht kg, Reißen kg, Stoßen kg, Zweikampf kg, Punkte)

AC 82 Schweinfurt I:
Sophie Hügelschäffer
63,7
|
66
|
86
|
152
|
93,0
Maxi Bindrum
65,9
|
65
|
88
|
153
|
89,0
Anna Polke
58,9
|
56
|
76
|
132
|
85,0
Verena Horwedel
71,3
|
70
|
87
|
157
|
81,0
Lena Bindrum
67,3
|
65
|
75
|
140
|
72,0
Christopher Ott
74,5
|
100
|
128
|
228
|
55,5
Jana Fleischmann
69,3
|
70
|
83
|
153
|
34,0
Gesamtpunkte
509,5


TSV Waldkirchen:
Christina Ehrlinger
95,3
|
83
|
108
|
191
|
94,0
Veronika Salcher
72,1
|
75
|
94
|
169
|
91,0
Lea Lucia Futterknecht
68,5
|
64
|
85
|
146
|
79,0
Vanessa Wagner
59,9
|
56
|
67
|
123
|
73,0
Matthias Schmid
71,2
|
87
|
117
|
204
|
65,0
Gesamtpunkte
402,0



Mannschaft des TSV Waldkirchen




AC 82 Schweinfurt darf als Aufsteiger in der Zweiten Bundesliga vom nächsten Titel träumen
Die Schweinfurter Gewichtheberinnen und Gewichtheber erzielen einen klaren Sieg und haben somit den Klassenerhalt sicher. Doch ihr Blick geht ohnehin nach oben.

Schweinfurt lässt die Muskeln spielen: Als Aufsteiger mischt der AC 82 in der Zweiten Gewichtheber-Bundesliga gleich ganz oben mit. Im vorletzten Heimwettkampf dieser Saison galt es aber erst einmal, die Pflichtaufgabe gegen den TSV Waldkirchen zu meistern.

Es ist gute, alte Tradition bei den Gewichthebern: Die letzten Worte eines Wettkampftages gehören bei der Siegerehrung den Mannschaftsführern der beiden Teams. Die Waldkirchenerin Christina Ehrlinger, deutsche Meisterin 2024 in der Gewichtsklasse 87+, entschuldigte sich da fast bei den Zuschauerinnen und Zuschauern in Schweinfurt. "Wir sind immer noch stark ersatzgeschwächt, aber trotzdem voller Tatendrang dabei", sagte Ehrlinger, die selbst einen ausgezeichneten Tag hatte und mit 94 Relativpunkten stärkste Athletin des Wettkampfs war.

AC 82 in Bestbesetzung
"Habt ihr gut gemacht", rief Thomas Walz, der erste Vorsitzender des AC 82, aus dem Hintergrund in Richtung des Gästeteams. Es war, wie im Gewichtheben üblich, ein überaus faires und kollegiales Miteinander. Außer Spesen trotzdem nichts gewesen, werden sich die Waldkirchener aber letztlich dennoch gedacht haben, bevor es auf die gut 350 Kilometer weite Heimfahrt ging. Das Schlusslicht war chancenlos, Schweinfurt siegte ungefährdet mit 3:0. Auch der Hinkampf in Waldkirchen im vergangenen November endete mit 3:0 für den AC 82.

"Nachdem der Gegner nicht mit einer vollständigen Mannschaft antreten konnte, war es vorher schon relativ klar, dass wir das heute gewinnen", sagte AC-82-Trainer Philipp Lendner, der auf seine Bestbesetzung zurückgreifen konnte, später. Spannung kam dadurch zwar nicht wirklich auf, der guten Stimmung tat das aber keinen Abbruch.

"Die Mannschaft ist trotzdem motiviert in den Wettkampf gegangen", fand Lendner. "Beim einen oder anderen hat vielleicht aber auch ein bisschen die Spannung gefehlt." Die Leistungen entsprachen etwa dem Saisondurchschnitt. "Es war absolut in Ordnung, darauf können wir aufbauen", meinte der Coach. Kapitänin Sophie Hügelschäffer (93 Relativpunkte) zeigte die beste individuelle Leistung, gefolgt von Maxi Bindrum (89 Relativpunkte).

Einen Grund zum Feiern gab es am Ende dennoch: Mit dem deutlichen Heimsieg brachte der AC 82 vorzeitig den Klassenerhalt in der Zweiten Bundesliga unter Dach und Fach. Das war aber nicht mehr als eine Randnotiz. Der Blick der Schweinfurter geht nämlich nach oben. Zwei Spieltage vor Schluss rangiert Lendners Team auf Platz zwei der Gruppe B.


Spannendes Saisonfinale
In zwei Wochen kommt es zum Spitzenspiel des Ligadritten A-Team Lifting gegen den Tabellenführer Athletenteam Vogtland. "Das werden wir uns von zu Hause aus anschauen, und je nachdem, was dabei herauskommt, werden wir sehen, ob für uns in dieser Saison noch was nach oben geht", erklärte Lendner. Am allerletzten Spieltag könnte es dann zum großen Showdown um den ersten Platz kommen, wenn der AC 82 das Athletenteam Vogtland empfängt.

Der mögliche Durchmarsch von der Bayernliga in die Bundesliga wäre freilich der ganz große Wurf. Schweinfurts Trainer ist aber gar nicht mal so überrascht vom positiven Saisonverlauf: "Wir bewegen uns in dem Rahmen, was möglich ist", ordnet er die Leistungen seiner Heberinnen und Heber unaufgeregt ein. Und wer weiß: Vielleicht können die AClerinnen und ACler im Saisonendspurt sogar noch eine Schippe drauflegen – für den ganz großen Wurf.

Quelle: Mainpost Schweinfurt (Text: © Steffen Krapf - 09.02.2025)